Das Wirtschaftszeugnis
   Wäre die US-Präsidentschaftswahl nur ein Sympathiewettbewerb, 
Barack Obama würde ihn wohl gewinnen. Auch wenn der einstige Messias 
nicht mehr auf der Hoffnungswelle von 2008 surft – in dieser 
Kategorie wird er den Herausforderer Mitt Romney ausstechen. Was aber
der Präsident angesichts einer Rekordverschuldung seines Landes von 
16 Billionen Dollar dringend braucht, ist ein gutes Zeugnis für seine
Wirtschaftskompetenz.
   Genau das hat ihm Michelle Obama ausgestellt. Vieles, was sie auf 
dem Parteitag vor dem ganzen Land ansprach, ist zwar nicht neu: Es 
ist bekannt, dass beide aus schwierigen bis ärmlichen Verhältnissen 
kommen und ihnen als jungen Eheleuten die Schulden bis über beide 
Ohren standen. „Wir waren so jung, so verliebt, so verschuldet“, sagt
die First Lady. Das hat sich zwar geändert, dafür ist heute das ganze
Land tief in den roten Zahlen. Um die Politik des Staates wieder in 
die richtigen Bahnen zu lenken, wollen die Amerikaner daher zu Recht 
im Weißen Haus einen Mann sehen, der das Land von dieser Bürde 
befreien kann.
   Seine Frau meint, dafür komme es nicht nur darauf an, gut mit Geld
jonglieren zu können – ein dezenter Seitenhieb auf den früheren 
Finanzinvestor Romney. Sie lieferte Argumente aus der persönlichen 
Lebensgeschichte, die sie von ganz unten an die Spitze des Landes 
geführt hat. Und es stimmt ja auch: Was im Kleinen geklappt hat, muss
Obama im Großen bewirken – raus aus den Schulden.
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