Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher / Benzinpreise

Hoffentlich ernst gemeint

Die Spritpreise haben in den letzten Wochen Kapriolen geschlagen.
Unterschiede von bis zu zehn Cent für das gleiche Produkt bei
benachbarten Tankstellen waren keine Seltenheit. Aufmerksamen
Autofahrern ist nicht entgangen, dass die Forderungen für Diesel und
Super E 10 teilweise nur noch zwei, drei Cent auseinanderlagen,
obwohl für Diesel gut 18 Cent weniger Steuern abgeführt werden
müssen. Die Differenz stecken sich die Mineralölkonzerne in die
Tasche. Das Argument, dass jetzt in der kalten Jahreszeit die
Nachfrage nach Heizöl steigt, sticht nicht: Denn das war schon immer
so, ohne diese extremen Auswirkungen zu haben.

Nun will Philipp Rösler die Preistreiberei an den Tanksäulen
eindämmen, auch wenn dadurch Millionen Euro weniger in der
Staatskasse klingeln. Hoffentlich meint er es ernst damit, die
gebeutelten Pendler, die oft auf ihr Auto angewiesen sind, zu
entlasten. Denn vom Chef des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, ist
keine Hilfe zu erwarten. Er hat gerade die Flinte ins Korn
geschmissen und zugegeben, dass er der munteren Preistreiberei an der
Zapfsäule untätig zusehen muss. Armer Konsument: Was bleibt ihm
übrig? Er sollte nur wirklich notwendige Strecken mit dem Auto
zurücklegen. Dann vorausschauend fahren, den Gasfuß zügeln,
Spritpreise vergleichen und beim nächsten Kauf noch mehr als bisher
auf ein sparsames Modell achten.

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