Noch einiges aufzuholen
Da wird so mancher deutsche Autofahrer vor Neid erblassen. In den
USA lockt Europas Marktführer VW mit Kampfpreisen von aktuell gut 14
000 Euro zum Kauf eines neuen Passat aus dortiger Produktion. Und
bekanntlich sind Autos nach amerikanischem Geschmack keine
Discountprodukte, sondern bieten reichlich Komfort.
Dass sie die Konkurrenz aus Detroit und Fernost nach
Fertigstellung der neuen Autofabrik in Chattanooga auch mit niedrigen
Preisen angreifen wollen, hatten VW-Manager schon mehrfach
angekündigt. In den Augen deutscher Kunden sieht diese
Preisaggressivität wegen des niedrigen Dollarkurses besonders
drastisch aus. Genau das ist der Clou für VW: Warum sollen die
Wolfsburger nicht auch in den USA gebaute Autos auf den deutschen
Markt bringen, wie es Daimler mit der Mercedes-M-Klasse schon vor
langer Zeit vorgemacht hat?
Wenn VW Weltmarktführer werden will, muss es aber zunächst darum
gehen, den global zweitgrößten Automobilmarkt zu durchdringen. Lange
hat Volkswagen dort Verluste geschrieben, und noch nimmt sich der
US-Absatz von VW nicht nur im Vergleich zur direkten Konkurrenz
bescheiden aus. Teure BMW haben 2010 mehr Käufer in den USA gefunden
als alle VW-Modelle. Daran wird deutlich, dass der größte deutsche
Autoproduzent in Amerika noch einiges aufzuholen hat.
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