Neue OZ: Kommentar zum Fischfang

Langfristig von Nutzen

Die niedersächsischen Kutterfischer blicken besorgt in die
Zukunft: In ihren küstennahen Fanggebieten wächst die Konkurrenz
durch andere Nutzer. Etwa die Offshore-Windenergie und die damit
verbundenen Kabeltrassen. Doch für diese Sorgen gibt es nur wenig
Anlass. In der Tat: Während der Bauphase sind die Windparks in der
Nordsee erst einmal ein großes Problem für die Fischer. Nicht nur
dass die Gebiete weiträumig für alle Schiffe, also auch die Kutter,
gesperrt sind. Besonders der Höllenlärm beim Rammen der
Stahlfundamente vertreibt jedes Lebewesen, das sich schnell genug in
Sicherheit bringen kann. Für einige Monate sind die Meeres-Windparks
aus Sicht der Fischerei tatsächlich ein Ärgernis. Danach jedoch, und
das belegen Untersuchungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und
Hydrographie, entstehen rund um die Windräder wahre Biotope. Schnell
siedeln sich dort Krebse, Muscheln, Makrelen und andere kleine Fische
an. Der neuen Nahrungsquelle folgen Räuber wie der Kabeljau. Dieser
kommerziell bedeutende Fisch ist in der Nordsee durch Überfischung
selten geworden. Langfristig dürften sich damit die Perspektiven für
die deutschen Küstenfischer verbessern. Wenn sich die Bestände durch
die neuen Rückzugsgebiete erholen, steigen die Chancen, mit vollen
Fangkörben zurückzukehren.

Alexander Klay

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