Neue OZ: Nachricht zu Grippe-Notfallmedikamenten

Grippe-Pandemie: Notfallmedikamente in
Niedersachen haben Verfallsdaten überschritten

Land will trotzdem weitere fünf Jahre lagern – FDP beklagt
Geldverschwendung

Osnabrück. Die Notfallmedikamente des Landes Niedersachsen für den
Fall einer Grippe-Pandemie haben zu großen Teilen das Verfallsdatum
überschritten. Das bestätigte das Landesgesundheitsministerium der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“. Demnach seien 545.152 sogenannte
Therapieeinheiten des Arzneimittels Relenza, die für 7,7 Millionen
Euro angeschafft worden waren, mittlerweile abgelaufen. Dennoch
sollten die Medikamente bei einer Pandemie an Patienten ausgegeben
werden, so das Ministerium. Sie seien immer noch wirksam.

Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ weiter berichtet, suche das
Land per Ausschreibung derzeit einen Dienstleister, der die Lagerung
der Arzneimittel für die kommenden fünf Jahre übernehme. Die FDP
forderte die Regierung allerdings auf, darauf zu verzichten. Sylvia
Bruns, gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, sagte
im Gespräch mit der „Neuen OZ“: Ihre Partei sei dagegen, die
Grippemittel weiter zu lagern. „Studien zufolge sind diese gegen
aktuelle Erregertypen nicht weiter wirksam, sodass eine weitere
Lagerung bis 2020 keinen Sinn macht und unnötig Geld kostet.“

Das Ministerium teilte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mit, dass
die Lagerung der Grippemedikamente bislang 250.000 Euro gekostet
habe. Niedersachsen wolle auch weiterhin an der 2009 beschlossenen
Bevorratung von Arzneimitteln für etwa 20 Prozent der Bevölkerung des
Landes festhalten.

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