Commerzbank-Chefvolkswirt kritisiert Nominierung
von Janet Yellen für Fed-Chefposten
Jörg Krämer: „Saat für die nächste Krise“
Osnabrück.- Der Chefvolkswirt der Commerzbank AG, Jörg Krämer,
sieht die Nominierung von Janet Yellen für den Chefposten der
US-Notenbank Federal Reserve mit gemischten Gefühlen. In einem
Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) sagte er:
„Janet Yellen hat als Vize von Bernanke und in anderen Positionen
ausreichend Erfahrungen gesammelt, um die US-Notenbank zu leiten.
Aber sie vertritt wie kaum jemand anderes in der US-Notenbank eine
Politik des billigen Geldes.“ Yellen glaube, die US-Arbeitslosigkeit
mit einer Nullzinspolitik senken zu können. „Dabei hat die seit
Jahren viel zu lockere Geldpolitik erst die Schuldenblase geschaffen,
unter deren Platzen die US-Wirtschaft noch immer leidet“, kritisierte
Krämer.
Unter Janet Yellen werde der dringend notwendige Ausstieg aus der
lockeren US-Geldpolitik „quälend langsam vonstatten gehen“, so der
Chefvolkswirt. „Es besteht das Risiko, dass die US-Notenbank unter
einer Präsidentin Yellen Vermögenspreise wie Aktienkurse oder
Häuserpreise in die Höhe treibt und die Saat für die nächste Krise
legt.“ US-Präsident Obama hatte Janet Yellen als Nachfolger für den
amtierenden Fed-Chef Ben Bernanke nominiert. Dessen zweite Amtszeit
läuft am 31. Januar aus. Ein drittes Mal will er nicht antreten.
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