Neue OZ: Neue OZ – Interview mit Christian Schmidt, Bundeslandwirtschaftsminister

Landwirtschaftsminister will mehr Agrarexporte

„China, Russland und die USA haben großes Interesse“

Osnabrück. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU)
will den Export deutscher Nahrungsmittel in Schwellen, und
Industrieländer ausbauen. In einem Interview mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) sagte Schmidt: „China, Russland und
die USA haben ein großes Interesse an unseren Lebensmitteln.“ Es sei
gut, dass es aus diesen Ländern Nachfragen nach Schweinen, Rindern
und veredelten Milchprodukten wie Käse aus Deutschland gebe. Die
Ausfuhr von Nahrungsmitteln sei kein notwendiges Übel zum Ausgleich
der Überproduktion, betonte Schmidt. „Zur Produktion gehört in der
arbeitsteiligen Weltwirtschaft auch der Export in kaufkräftige
Märkte.“ Ihn wundere die Kritik an deutschen Agrarexporten. „Niemand
käme auf den Gedanken, Exporte von Autos zu kritisieren, obwohl auch
industrielle Fertigung Auswirkungen auf die Umwelt haben kann.“

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Bundesagrarminister will neue Öko-Betriebe gewinnen

Schmidt kritisiert Pläne der EU-Kommission – „Gesellschaft sollte
Landwirtschaft nicht als Störfaktor betrachten“

Osnabrück. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) will neue
Öko-Betriebe gewinnen und die bestehenden in der Produktion halten.
In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag)
kritisierte Schmidt daher Pläne der EU-Kommission zur Novellierung
der Ökorichtlinie. „Hier schießt die Kommission weit über das Ziel
einer Weiterentwicklung hinaus“, sagte der CSU-Politiker. Mit
vielleicht gut gemeinter Detailregulierung werde den kleinen
Betrieben die Luft zum Atmen genommen. Einige Höfe stiegen schon
heute aus der Ökoproduktion wieder aus, weil sie den Eindruck hätten,
sie könnten die Anforderungen nicht mehr erfüllen. Schmidt forderte
von den Landwirten generell eine tier- und umweltgerechte Produktion.
Die Gesellschaft dagegen müsse noch stärker sehen, was die Landwirte
leisteten. Landwirtschaft dürfe nicht als Störfaktor betrachtet
werden. „Das schließt Änderungen nicht aus“, erklärte der
Agrarminister. Diese dürften aber nur mit und nicht gegen die
Betroffenen gemacht werden.

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Agrarminister: Preiswerte Lebensmittel dürfen nicht verramscht
werden

Schmidt kritisiert Preissenkungen großer Discounter – „So ein
Marktverhalten halte ich für falsch“

Osnabrück. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hat seine
Kritik an den Preissenkungen der großen Discounter bei Geflügel, Eier
und Butter bekräftigt. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Samstag) sagte Schmidt: „So ein Marktverhalten halte ich
für falsch.“ Er betonte: „Preiswerte Lebensmittel müssen ihren Preis
wert sein und dürfen nicht verramscht werden.“ Der Preis müsse auch
die Qualität der Produkte widerspiegeln. Daher sei das Verbot, unter
Einstandspreis zu verkaufen, verlängert worden. Die schmalen Margen
im Lebensmittelhandel ließen sich eher über die Produktqualität
erhöhen als über den Billigpreis.

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