Neue OZ: Neue OZ – Nachricht zu Ammoniak aus Landwirtschaft

Ammoniak aus Landwirtschaft verursacht Kosten im
zweistelligen Millionenbereich

545.000 Tonnen ausgestoßen – Bundesregierung plant
deutschlandweite Filterpflicht für große Schweineställe

Osnabrück. Die größtenteils aus der Landwirtschaft stammenden
Ammoniak-Emissionen verursachen jährlich Kosten im zweistelligen
Millionenbereich. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf
eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die die „Neue
Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) berichtet. Demnach seien 2012 rund
545.000 Tonnen Ammoniak in die Umwelt gelangt, 512.000 Tonnen hätten
ihren Ursprung in der Landwirtschaft gehabt.

Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, kalkuliere die
Bundesregierung mit „gesamtgesellschaftlichen Umweltkosten von 27
Euro je Kilogramm emittierten Ammoniaks.“ Bei der 2012 ausgestoßenen
Menge ergebe das eine Summe von 14.750.000 Euro. Bis zum Jahr 2020
hat sich Deutschland international verpflichtet, die ausgestoßene
Menge auf etwa 544.000 Tonnen pro Jahr zu reduzieren. „Zurzeit geht
die Bundesregierung davon aus, dass diese Menge erreichbar ist“,
heiße es in dem Schreiben vom Bundesumweltministerium. 2011 sei die
Marke mit mehr als 560.000 Tonnen noch deutlich überschritten worden.

Um das Ziel sicher zu erreichen, soll vor allem die Landwirtschaft
weitere Auflagen erhalten, geht aus der Antwort laut „Neuer
Osnabrücker Zeitung“ hervor: Neben einer Novellierung der
Düngeverordnung sei auch eine Filterpflicht für große
Schweinemastanlagen ab 2000 Mastplätzen geplant, die noch in dieser
Legislaturperiode in Kraft treten soll. In einigen Bundesländern wie
beispielsweise Niedersachsen gelten bereits sogenannte Filtererlasse.
Laut Zeitungsbericht geht die Bundesregierung davon aus, dass ein
verpflichtender Einbau solcher technischer Anlagen in Mastställe die
Schweinefleischerzeugung in Deutschland um sechs bis zehn Cent pro
Kilo Schlachtgewicht verteuern würde. In dem Schreiben werde zugleich
darauf verwiesen, dass vergleichbare Filter für Legehennen- und
Masthähnchenställe noch nicht existieren würden.

Die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn, Vorsitzende des
Umweltausschusses im Bundestag, forderte im Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ mit Blick auf ökologische Schäden und hohe
Folgekosten: „Filter für große Mastanlagen sind längst Stand der
Technik. Die Bundesregierung muss jetzt rasch die angekündigte
gesetzliche Regelung auf den Weg bringen.“

Ammoniak und daraus entstehende Stoffe wie Ammonium können Böden
und Gewässer durch übermäßige Nährstoffanreicherung oder Versauerung
schädigen. Empfindliche Ökosysteme wie beispielsweise Moore sind bei
zu hohen Ammoniak-Konzentrationen in ihrer Existenz gefährdet.

Neben der Landwirtschaft nennt das Umweltministerium laut „Neuer
OZ“ als Ammoniak-Verursacher im Jahr 2012 Energiewirtschaft und
Verkehr (20.000 Tonnen), Industrieprozesse (11.600 Tonnen) und die
Verwendung von Lösemitteln (1700 Tonnen).

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