Nach den Anschlägen von Paris fordert Christian
Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts
Niedersachsen, die Vorratsdatenspeicherung im Kampf gegen den
Terrorismus. Im Interview mit der hannoverschen „Neuen Presse“
(Samstagsausgabe) sagte Pfeiffer: „Man kann mit der
Vorratsdatenspeicherung Kommunikationswege nachvollziehen und daran
anknüpfend ermitteln.“ Mit Blick auf die Bluttat gegen das
Satiremagazin „Charlie Hebdo“ sagte der Kriminologe: „Wenn man einen
Terrorverdächtigen erwischt hat, könnte man dessen Netzwerk
aufdecken. Ist mit guten Grund zu befürchten, dass jemand aus diesem
Netzwerk weitere Anschläge plant, hat man eine Chance, Terrorakte
dieser Personen zu verhindern.“
Die Vorratsdatenspeicherung wäre auch im Fall der rechtsextremen
Terrorzelle NSU hilfreich gewesen. Die Angeklagte im NSU-Prozess,
Beate Zschäpe sei erwischt worden, „aber man wusste nicht, wer ihre
Helfershelfer waren“, so Pfeiffer. „Auffällig war, dass unmittelbar
nach der Selbsttötung ihrer beiden Komplizen gleichzeitig in
verschiedenen Orten von Hand diese „Paulchen-Panther“-Filme verteilt
wurden. Sie muss örtliche Helfer gehabt haben. Aber da wir keine
Vorratsdatenspeicherung haben, bestand keine Chance herauszufinden,
wer das war“.
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Neue Presse Hannover
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