Mehrfach angekündigt, hat Bundesjustizminister
Heiko Maas (SPD) seine Drohung wahr gemacht: Als Vorlage soll jetzt
ein Gesetz auf parlamentarische Reise gehen, das Banken zu mehr
Transparenz beim Dispo- und Überziehungszins zwingt und beim
Immobilienkauf einen Null-Prozent-Eigenanteil künftig erschweren
dürfte. Seit Monaten haben Bund und Länder Banken beschworen,
durchgängig Transparenz und offene Beratung in beiden Fällen an den
Tag zu legen. Die unter ihnen, die schon immer seriös mit Kunden
umgingen, müssen wegen der hartleibigen Geheimniskrämer in ihrer
Branche künftig nun unter einer weiteren staatlichen Regulierung
leiden. Dabei fragt sich der gesunde Menschenverstand ohnehin
grundsätzlich: Wieso kann eine Bank nicht offen ihren Dispo-Zins
aushängen? Und warum muss sie Leute zu einem Immobilienkauf
verleiten, die ohne Eigenkapital spätestens beim nächsten Zinsanstieg
in die Bredouille geraten? Allerdings muss man bei manchem Bankkunden
wirklich am sinnvollen Umgang mit seinem wertvollsten Rohstoff Geld
zweifeln. Im Volk der Sparer gibt es leider viel zu viele Leute, die
glauben, Kredite und – viel schlimmer – teure Dispos oder noch
teurere Überziehungskredite seien normal. Ihnen ist schleierhaft,
dass man ganz einfach auf Überziehung verzichten, sein Konto auch im
Urlaub schön im Plus halten und ein, zwei Monatseinkommen griffbereit
auf der hohen Kante haben kann. Solchen Seelenfrieden kann dieser
Spezies allerdings auch das schönste Gesetz nicht nahebringen. !5
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Neue Presse Hannover
Claudia Brebach
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