Bielefeld/Herford. Die schwarze Kasse im
Kirchenkreis Herford sorgt an der Basis für Empörung. Die Tatsache,
dass über Jahrzehnte ein geheimer Schatz in Höhe von knapp 50
Millionen Euro angehäuft worden ist, hat offenbar schon zu etlichen
Kirchenaustritten in der Region geführt, wie die in Bielefeld
erscheinende Neue Westfälische berichtet (Donnerstagsausgabe). Der
geheime Millionenschatz im Kirchenkreis Herford war Anfang Januar
publik geworden. In diesem Monat habe es allein beim Amtsgericht in
Herford 50 Austritte gegeben, bestätigte eine Gerichtssprecherin.
Einige Personen seien „sehr verärgert“ gewesen. Zum Vergleich: Im
gesamten Jahr 2010 hatten vergleichsweise „nur“ 380 Kirchenmitglieder
am Amtsgericht Herford ihren Austritt erklärt. Auch im benachbarten
Bielefeld spiegelt sich der Unmut der Basis in den
Kirchenaustrittszahlen: Bis zum 25. Januar hätten dort in diesem Jahr
58 evangelische Christen ihre Papiere zurückgegeben, erläutert die
Sprecherin des Bielefelder Amtsgerichts, Anett Poszecker. In den
ersten Januarwochen des Vorjahres seien es zum Vergleich nur 30
Austritte gewesen. Andreas Duderstedt, Pressesprecher der
Evangelischen Kirche von Westfalen, will von Kirchenaustritten aber
wenig wissen: Durch den Rücktritt des Synodalvorstandes sei im
Kirchenkreis Herford „der Weg jetzt frei für einen Neubeginn“, teilte
er auf eine entsprechende Anfrage mit. „Zahlreiche Reaktionen zeigen
uns, dass dies mit Erleichterung aufgenommen wird“.
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