Für viele Menschen ist die Wirtschaftskrise weit
weg. Vor allem für Millionäre, deren Zahl nach offiziellen Erhebungen
nicht nur in Deutschland gewachsen ist. Auch skrupellose Finanzhaie
oder gierige Banker müssen sich wenig Sorgen machen. Obwohl sie die
Misere maßgeblich verursacht haben, leben sie herrlich und in Freuden
von ihren hohen Einkünften, Boni oder Abfindungen. Vor diesem
Hintergrund wäre es eine schreiende Ungerechtigkeit, wenn nun
ausgerechnet bei den behinderten Menschen Leistungen gekürzt und
Versorgungsstandards gesenkt würden. Trotzdem sieht es ganz danach
aus. Denn in der Kasse des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
klafft im kommenden Jahr ein Loch von 300 Millionen Euro. Im
Landschaftsverband Rheinland sieht es nicht besser aus. Da beide
Verbände den weitaus größten Teil ihrer Etats für Behinderte
aufwenden müssen, liegt es nahe, hier die Sparschraube anzusetzen.
Zwar sind viele Leistungen gesetzlich vorgeschrieben. Doch Standards
beim Personal, bei der Unterbringung oder in den Werkstätten ließen
sich theoretisch senken. Aus humanen und moralischen Gründen muss
diese Gesellschaft aber dafür sorgen, dass es nicht soweit kommt.
Notfalls muss der Bund einspringen. Man könnte ausnahmsweise auch
Millionäre zur Kasse bitten.
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