Neue Westfälische (Bielefeld): CDU-Politiker Kampeter: Europa soll Rücksicht auf emotionale Befindlichkeit Griechenlands nehmen

Bielefeld. Angesichts der heftigen Proteste der
griechischen Bevölkerung gegen den drakonischen Sparkurs ihrer
Regierung appelliert Finanzstaatssekretär Steffen Kampeter in einem
Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Donnerstagsausgabe) an die europäischen Regierungen, Rücksicht auf
„die emotionale Befindlichkeit der griechischen Bevölkerung zu
nehmen“. Kampeter ist sich zwar sicher, „dass die Mehrheit der
Griechen versteht, dass es ohne Anpassungen nicht geht _ auch wenn
sie schmerzhaft sind.“ Doch gehe es nicht nur um eine
wirtschaftliche Stabilisierung. „Wir müssen die politischen und
sozialen Ziele des europäischen Projekts im Auge behalten“, sagte der
CDU-Politiker weiter. Man müsse sich darüber im klaren sein, so
Kampeter, „dass es in der Staatsschuldenkrise Griechenlands keine
einfache Lösungen gibt“. Den Beteiligten, so Kampeter, „allen voran
den Griechen werde viel abverlangt.“ Neben der Beteiligung der
privaten Gläübiger am neuen Notpaket hebt Kampeter hervor, dass für
Griechenland besonders wichtig „wachstumsfördernde Maßnahmen wie eine
Reform des öffentlichen Dienstes, des Steuerrechts und der
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes“ seien. „Allein mit dem
Rechenschieber kann Griechenland nicht gesunden“, so Kampeter.

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