Genaugenommen war der Lehrerberuf noch nie
besonders attraktiv: Die psychischen Belastungen sind hoch, die
Achtung des Berufsstandes eher niedrig. Und Schüler sind ohnehin
immer ungezogen. Neu ist allerdings, dass Lehrkräfte immer mehr
Aufgaben des Elternhauses übernehmen müssen und der Umgang mit den
Eltern immer schwieriger wird. Wer dennoch das Wagnis eingeht, diesen
Beruf zu ergreifen, muss schon hart gesotten sein und eine gehörige
Portion Eigenmotivation und auch Idealismus mitbringen. Natürlich hat
die nicht jeder. Viele lockt auch der sichere Arbeitsplatz, die
weitgehend selbstbestimmte Arbeit und die Summe unterrichtsfreier
Tage. Das ist keinesfalls verwerflich. Problematisch ist eher die
Tatsache, dass selten die Besten eines Jahrgangs Lehrer werden
wollen, was Bundesbildungsministerin Annette Schavan zu einer 500
Millionen Euro teuren Kampagne für eine Qualitätsoffensive zur
Lehrerbildung veranlasste. Immerhin: Die Wertschätzung des
Lehrerstandes wächst – wenn auch kaum bei den Eltern, die ihre Kinder
und ihre Probleme an die Schulen delegieren, weil sie selbst versagen
oder sich der Verantwortung entziehen. Lehrer allein können das nicht
auffangen. Sie brauchen Unterstützung durch kompetente
Sozialarbeiter.
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