Die Klagen der Krankenhäuser gehen seit Jahren
in die gleiche Richtung: Die Zahl der Patientinnen und Patienten in
den Notfallaufnahmen liegt immer öfter oberhalb der Schmerzgrenze.
Ein Drittel der Fälle, die dort behandelt werden sind gar keine
Notfälle, so die zuständigen Mediziner. Die Krankenhausgesellschaft
NRW beziffert den finanziellen Schaden für die Kliniken auf rund eine
Milliarde Euro im Jahr 2016. Es sind nach Einschätzung von Experten
vor allem Mängel in den Strukturen, die zu dieser Schieflage geführt
hat und die im Interesse der Patienten so rasch wie möglich beseitigt
werden sollte. Drohte noch in den 1990er-Jahren eine Ärzteschwemme,
so haben sich die Vorzeichen nun genau ins Gegenteil verkehrt. Nach
einer Einschätzung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist rund
ein Drittel der Hausärzte 60 Jahre oder älter. Nach deren Ruhestand
drohen viele Praxisstandorte zu verwaisen – nicht nur auf dem Land.
Doch dort kommt auch noch oftmals ein Fachärztemangel hinzu.
Ergebnis: Wer als Patient dringenden Rat sucht und erst einen Termin
in sechs oder acht Wochen bekommt, wendet sich oft an eine
Notaufnahme der Kliniken. Diese sind auf die Belastung nicht
ausgelegt und haben das Problem, dass sie bei ambulant behandelten
Patienten ein Minusgeschäft machen. Es muss also an mehreren
Stellschrauben gedreht werden, im Sinne der Patienten, der
niedergelassenen Ärzte und der Kliniken.
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