Rund 1.100 Euro im Jahr muss jeder
Privathaushalt in Nordrhein-Westfalen pro Jahr im Durchschnitt für
Strom ausgeben. Das ist eine Stange Geld. Bundesweit hat der
Strompreis ein Rekordniveau unter allen EU-Staaten erreicht. Dieser
Kostenfaktor im Budget der Bürgerinnen und Bürger wird zu einem
scheinbar endlosen Ärgernis und einem Politikum, dessen Bedeutung von
vielen Mandatsträgern immer noch unterschätzt wird. Abgaben wie die
EEG-Umlage, die zur Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren
Energien dienen soll, oder die regional schwankenden Netzentgelte,
die Netzbetreiber für die Durchleitung des Stroms verlangen, belasten
die Rechnungen der Privatkunden. In den letzten zehn Jahren sind die
Strompreise in Deutschland um rund 35 Prozent nach oben gegangen,
schreibt das Vergleichsportal Verivox. Auch wenn die Onlineportale
aufgrund ihrer Finanzierungsmodelle immer wieder Kritik ausgesetzt
sind, hier legen sie den Finger in die richtige Wunde. Zwar macht die
Stromrechnung, gemessen am Nettoeinkommen, den Angaben zufolge „nur“
rund zwei Prozent aus. Doch stellt man in Rechnung, dass laut
Statistischem Bundesamt 2016 rund 19,7 Millionen Menschen von Armut
oder Ausgrenzung betroffen waren, wird deutlich, dass der Strompreis,
wie auch andere stark steigende Lebenshaltungskosten, eine immer
größere soziale Bedeutung bekommt. Zudem ist nicht einsehbar, warum
ein umweltfreundlicher Energieträger wie Strom mehr mit Abgaben
belastet wird als fossile Brennstoffe wie Heizöl. Viel Arbeit also
für Energieminister Peter Altmaier.
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