Neue Westfälische (Bielefeld): Energie-Expertin Claudia Kemfert: Unternehmen verbrauchen absichtlich mehr Energie

Laut Energie-Expertin Claudia Kemfert setzt das
Erneuerbare-Energiengesetz falsche Anreize. Unternehmen fingen an,
„immer mehr, statt weniger Energie zu verbrauchen und andere Kosten
herunterzufahren, um in den Genuss der Ausnahmeregelung zu kommen.
Dabei sollte das Energiesparen gefördert werden“, sagte Kemfert,
Energie-Expertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
(DIW), der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Freitagsausgabe). Wichtig sei, einkommensschwachen Haushalten zu
helfen. „Die größten Kostenbelastungen entstehen im Bereich Heizen
und Mobilität. Die deutsche Volkswirtschaft hat in den letzten 10
Jahren 1 Billion Euro nur fürs Heizen, Kochen und Mobilität bezahlt
– ohne Energiewende werden wir in den kommenden 10 Jahren dann 2
Billionen zahlen. Es geht darum, von fossilen Energien wegzukommen
und gezielt auf das Energiesparen zu setzen.“ Kemfert plädiert dafür,
nach einer Überarbeitung des Erneuerbare-Energiengesetzes weiterhin
„ausreichend finanzielle Anreize“ zu bieten „für die Investitionen in
erneuerbare Energien, Kraft-Wärme Kopplung, intelligente Netze und
mittelfristig auch Speicherlösungen“. Es mache zwar Sinn,
energieintensive Unternehmen von zu hohen Belastungen auszunehmen,
„die wirklich hohe Energiekosten haben und die im internationalen
Wettbewerb stehen“.

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