Neue Westfälische (Bielefeld): Ex-Kohl-Berater Teltschik hält Merkels Russland-Politik für den falschen Weg

Ungewohnt deutliche Kritik am Verhalten des
Westens und von Bundeskanzlerin Angela Merkel gegenüber Russland übt
Horst Teltschik. Der ehemalige außenpolitische Berater von Helmut
Kohl hält nichts von Sanktionen, wie er der in Bielefeld
erscheinenden Neuen Westfälischen (Montagausgabe) sagte. „Sie
verschärfen die Spannungen nur.“ Die Russen seien zudem mit
Sanktionen nicht zu bestrafen, weil die russische Bevölkerung es
gewohnt sei, zu leiden.

Teltschik fordert „politischen Dialog und Kooperation“. „Die USA
und die NATO hätten verhandeln und Russland in das
Raketenabwehrsystem einbeziehen müssen.“

Deutschland müsse zudem begreifen, „dass wir nicht die Rolle der
Schweiz übernehmen können. Als größtes Land im Herzen von Europa ist
Deutschland in eine Führungsrolle gekommen. Wir müssen internationale
Verantwortung übernehmen, aber allein sind wir dafür nicht stark
genug. Wir müssen gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien und Polen
für den Frieden eintreten“, so Teltschik.

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