Nicht einmal 40 Jahre alt ist das Team um den
neuen Vorsitzenden Sebastian Hartmann an der Spitze der NRW-SPD im
Durchschnitt. Mit der „alten“ NRW-SPD unter Ex-Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft hat die neue Parteiführung nicht mehr viel zu tun.
Geradezu sinnbildlich ist, dass der Name der früheren
Landesvorsitzenden, die dem Parteitag fernblieb, nicht ein einziges
Mal erwähnt wurde. Nur drei der jetzt gewählten acht
geschäftsführenden Vorstandsmitglieder gehörten zuvor der
Parteispitze an: Die Gütersloherin Elvan Korkmaz, der
Landtagsabgeordnete Marc Herter und der frühere Generalsekretär André
Stinka, der jetzt Schatzmeister ist. Er ist mit 52 Jahren der Senior
der Truppe. Die nach der katastrophalen Niederlage der SPD bei der
Landtagswahl 2017 gebotene personelle Erneuerung ist erfolgt. Mit
Sebastian Hartmann ist ein unverbrauchtes Gesicht an die Spitze
getreten. Mit seiner angriffslustigen Rede hat er die Partei zwar
nicht von den Sitzen gerissen, aber sein Auftritt war besser als
Kritiker erwartet hatten. Hartmann will die NRW-SPD als linke
Fortschrittspartei in einer sich immer mehr digitalisierenden Welt
positionieren. Deshalb redet er nicht nur von Sozialpolitik, sondern
auch von schnellem Internet und moderner Mobilität. Doch wenn die SPD
zu alter Stärke zurückfinden will, muss mehr passieren. Sie muss ihr
teils verstaubtes Image ablegen und das vielleicht höchste Gut der
Demokratie zurückgewinnen: Glaubwürdigkeit. Anders ausgedrückt: Sie
muss überall da, wo sie politische Verantwortung übernehmen kann,
tun, was sie vorher gesagt hat.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell