Neue Westfälische (Bielefeld): Groschek: „Krafts Einfluss in der SPD bleibt groß“ NRW-SPD-Chef lobt Rückzug der früheren Ministerpräsidentin

Bielefeld. Der Vorsitzende der
nordrhein-westfälischen Sozialdemokraten, Michael Groschek, hat die
Rolle der früheren nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft (SPD) in seiner Partei gewürdigt. In einem Gespräch
mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen
(Donnerstagausgabe) sagte Groschek, wenn Kraft wolle, „wird sie bei
uns immer einen großen Einfluss haben – auch wenn sie ihrer Karriere
in der Partei selbst ein abruptes Ende bereitet hat“. Immerhin habe
Kraft „über ein Jahrzehnt lang zu den prägenden Persönlichkeiten der
Landes- wie der Bundes-SPD gehört“. Als Regierungschefin und
Vorsitzende des größten Landesverbandes NRW war Kraft bis zu ihrer
Abwahl im Mai lange die mächtigste Frau in der SPD.

Groschek lobte Krafts Rückzug nach der Wahlniederlage in
Nordrhein-Westfalen. Er habe ihn als „sehr konsequent“ empfunden. „Im
Gegensatz zu vielen, die sich wie Klammeraffen benehmen, hat sie
einen sauberen Strich gezogen. Eine solche Klarheit bringen nicht
alle fertig“, sagte Groschek. Derzeit habe sich die ehemalige
stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende „die Ruhe verdient, die sie
sich aktuell verordnet hat“.

Angesichts der Aufarbeitung ihrer Wahlniederlagen verspricht
Groschek größere Veränderungen in der NRW-SPD. 2018 werde das Jahr
„der personellen Erneuerung“, sagte der 61-jährige Sozialdemokrat,
der auf eine Kandidatur als Partei-Vize im Bund verzichtet. Sein
Landesverband dürfe „nicht zum Streichelzoo für Platzhirsche werden“.
Stattdessen müsse er „endlich junge Nachwuchskräfte vorlassen“.
Groschek nannte aufstrebende Abgeordnete aus der Landtagsfraktion,
zudem Hoffnungsträger in den Städten und Kreisen. „Wir wollen unsere
Helden, also die erfolgreichen sozialdemokratischen Bürgermeister und
Landräte aus den Kommunen, stärker in die Landespolitik einbeziehen“,
sagte er. „Ich denke dabei unter anderem an Tim Kähler aus Herford,
an Pit Clausen aus Bielefeld, Sonja Jürgens aus Gronau oder Sören
Link aus Duisburg.“

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