In der Zahnmedizin hat sich die gesetzliche
Krankenversicherung (GKV) vom Fortschritt verabschiedet. Eine
aufwändige Wurzelbehandlung zur Erhaltung des Zahns wird nicht
übernommen. Ebenso wenig eine gründliche, qualitätsgesicherte
professionelle Zahnreinigung. Künstliche Zahnwurzeln, die Implantate,
spielen in der Leistungswelt der GKV ebenfalls keine Rolle. Zum
Zahnersatz gibt es Zuschüsse, was darüber hinausgeht, muss der
Patient selbst bezahlen. Dennoch bleibt festzuhalten: Die
zahnmedizinische Grundversorgung funktioniert. Ein deutscher
Kassenpatient kann noch immer kauen und man muss ihm auch nicht
ansehen, dass er arm ist. Da ist unser Gesundheitssystem nach wie vor
führend. Die Zahnärzte haben in den letzten Jahren von der
Entwicklung profitiert. Sie konnten oder mussten auf Grund
gesetzlicher Vorgaben immer mehr Leistungen privat nach der
Gebührenordnung abrechnen. Das hat denjenigen mit einer
einkommensstarken Klientel das Einkommen gesichert, vielleicht sogar
vermehrt. Dass jetzt ausgerechnet die Leistungen teurer werden
sollen, für die die GKV eh nur einen mageren Zuschuss gibt, ist für
die Patienten bitter. Noch bitterer wäre es aber, Grundversorgung und
Mehrleistung dienten als Modell für die humanmedizinische Versorgung.
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