Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR AKW-Stresstest Risiken SABINE BRENDEL, BRÜSSEL

Europas Atomkraftwerke sind nicht
hundertprozentig sicher. Wen diese Nachricht überrascht, der hat
entweder erfolgreich Fakten ignoriert oder sich diese Art der
Stromerzeugung schöngeredet. Eine Atomanlage kann – ebenso wie ein
Kohle- oder ein Gaskraftwerk – niemals komplett sicher sein. Die
Frage muss daher lauten: Welche Schlüsse ziehen wir daraus? Die
EU-Kommission hat europaweite Stresstests angestoßen. Die mögen zwar
unzulänglich sein, aber sie sind besser als nichts. Denn sie schärfen
das Bewusstsein, wo Gefahren und Sicherheitsrisiken lauern. Und
heizen die dringend nötige Diskussion an, wie wir künftig unseren
Strom produzieren möchten. Die Europäer möchten den Anteil von Wind-,
Sonnenstrom und anderen erneuerbaren Energien kräftig ausbauen. Das
ist goldrichtig, aus mehreren Gründen. Die für Europas
Stromversorgung weiterhin äußerst wichtige Atomkraft birgt viel zu
viele unbeherrschbare Risiken. Man muss dazu nicht unbedingt die
Atomkatastrophen in Tschernobyl oder Fukushima bemühen. Schließlich
gibt es noch das Problem des Atommülls.

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