Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Aus für Ärztegeschenke Anwendung beobachten PETER STUCKHARD

Der deutsche Arzt wird sich also in Zukunft
seine Kugelschreiber und Schreibblöcke selbst kaufen müssen. Zu
dieser bahnbrechenden Selbstbeschränkung hat sich die deutsche
Pharmaindustrie durchgerungen. Dazu zwei Fragen: Glaubt sie im Ernst,
mit ein paar Schreibblocks und billigen Kulis sei ein Arzt dazu zu
bewegen, bestimmte Arzneien bei seinen Verordnungen zu bevorzugen?
Das erfüllte den Tatbestand der Beleidigung. Sie glaubt es natürlich
nicht. Daher Frage zwei: Für wie tumb hält die Pharmaindustrie die
Öffentlichkeit? Glaubt sie wirklich, mit dem Verzicht auf Kulis und
Schreibblöcke könne sie davon ablenken, dass sie mehr Geld für
Marketing als für Forschung ausgibt? Zum Beispiel für die
berüchtigten Anwendungsbeobachtungen, mit denen sie Ärzte ködert. Die
sind kein Geschenk. Stehen sie in der Tabuliste? Deren Anwendung gilt
es zu beobachten. Und der Ärzteinitiative „Mein Essen zah-le ich
selbst“ ist weitere Verbreitung zu wünschen.

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