Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Bayern favorisieren Söder als Seehofer-Nachfolger Charme allein reicht nicht Ralf Müller, München

Wenn es auf Macht ankommt, dann ziehen die
Wähler den knallharten Macher dem weiblichen Charme vor. So könnte
man das Ergebnis des „Bayern-Trends“ auch interpretieren, wonach
unter den Seehofer-Nachfolgekandidaten Finanzminister Markus Söder
eindeutig vor Wirtschaftsministerin Ilse Aigner liegt. Söder ist
ständig präsent, vermittelt Kompetenz und Tatkraft und sendet Bilder
und Formulierungen aus, die verstanden werden. Das bringt Punkte.
Dazu kommt, dass der Bayer schon immer Persönlichkeiten geschätzt
hat, die ein bisserl „aufmüpfig“ waren. Doch die Umfrage ist nicht
mehr als eine Momentaufnahme. Zu denken gibt allerdings der
erhebliche Vorsprung, den sich Söder herausgearbeitet hat und der
auch nach Abzug demoskopischer Ungenauigkeiten nicht wegzudiskutieren
ist. Wenn die anderen Kronprinzen – eingeschlossen Innenminister
Joachim Herrmann – in den noch verbleibenden etwa zwei Jahren nicht
noch eine überragende Performance hinlegen und Söder nicht über
irgendeine Schmutzelei stolpert, dann kommt der nächste bayerische
Ministerpräsident aus Nürnberg.

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