Möglich, dass Bertelsmann in absehbarer Zukunft
an die Börse geht. Möglich, dass das Unternehmen sich anderswo neue
Mittel holt. Sicher aber ist, dass der Konzern sich mit der
Ankündigung, eine neue Rechtsform annehmen zu wollen, ins Gespräch
gebracht hat. Und darüber die Skepsis angesichts nicht ganz so
berauschender Zahlen in den Hintergrund rückt. Thomas Rabe erfindet
Bertelsmann nicht neu. Wie hätte auch ein Gegenentwurf aussehen
sollen? Rabe dreht also nicht das ganz große Rad. Er dreht
stattdessen viele kleine. Und alle in Richtung Digitalisierung. Die
Richtung ist die richtige, auch wenn mit diesen kleinen Umdrehungen
keine gigantischen Umsatzsprünge zu machen sind. Rabe holt mit diesem
Schritt nur nach, was andere, früher einmal vergleichbare Unternehmen
schon vor längerer Zeit in Angriff genommen haben. Er macht damit das
etwas schwerfällige Unternehmen überhaupt erst wieder zukunftsfähig.
Dafür war es höchste Zeit. Wie ernst es ihm mit diesem Schritt ist,
durften seine Mitstreiter aus dem Vorstand deutlich machen, die bei
der Bilanzpressekonferenz erstmals eigene Redeanteile bekamen. Ob
Gruner + Jahr oder Arvato – sie durften ihre digitalen Zukunftspläne
ausspinnen. Fünf bis zehn Jahre soll der Umbau dauern, sagt Rabe. Und
die Erwartungen sind groß. Rabes Vorgänger, der Krisenbewältiger
Hartmut Ostrowski, hat bereits nach vier Jahren aufgegeben.
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