Schwangere haben ein Recht auf Wahlfreiheit.
Nicht alle Frauen wollen in einem Kreißsaal gebären. Die Wartelisten
für Geburtshäuser sind lang. Hebammen sind für viele junge Mütter
auch in der Zeit vor und nach der Geburt die wichtigste Anlaufstelle.
An einer mangelnden Nachfrage liegt es nicht, dass jetzt der gesamte
Berufsstand bedroht ist. Nein, es sind die Haftpflichtprämien der
Versicherungsunternehmen, die die Hebammen in Bedrängnis bringen.
Eine Prämie von über 5.000 Euro im Jahr ist in der Tat eine stolze
Summe. Doch dass sich die Hebammen diese Summen nicht leisten können
und deshalb häufig an einen Ausstieg aus dem Beruf denken, liegt an
einem ganz anderen Skandal: Sie werden viel zu schlecht bezahlt. Dass
Hebammen, die einen höchst anspruchsvollen Beruf ausüben, im
Durchschnitt tatsächlich nicht mehr als 8,50 Euro pro Stunde
bekommen, ist unfassbar. Das Lohnniveau in den Pflegeberufen ist bei
uns allgemein viel zu niedrig. Hier muss sich dringend etwas ändern.
Die schwarz-rote Bundesregierung sollte sich an den Koalitionsvertrag
halten. Dort steht, dass die Koalition sich verpflichtet, „eine
flächendeckende Versorgung mit Geburtshilfe sicherzustellen“ und „für
eine angemessene Vergütung“ zu sorgen. Es empfiehlt sich, dieses
Versprechen zügig umzusetzen. Solange es noch Hebammen gibt.
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