EU-Kommissionspräsident Barroso hat mit dem
EM-Boykott der Ukraine richtig entschieden und seine Kollegen gleich
mit. Es gehört kein westeuropäischer Politiker auf die
Fußballtribünen dieses Landes. Dabei geht es nicht nur um Julia
Timoschenko, die nur zur Symbolfigur geworden ist. Nach Angaben von
Menschenrechtlern sind Hunderte dort Opfer einer staatlichen
Willkürjustiz. Jedes Unrechtsregime der Geschichte hat solche
Großveranstaltungen dazu genutzt, dem eigenen Volk internationale
Wertschätzung vorzugaukeln. Das deprimiert die Opposition in den
betreffenden Ländern. Der Entschluss der EU-Kommission stärkt sie
dagegen. Kann man sich Angela Merkel beim Finale in Kiew neben Viktor
Janukowitsch vorstellen? Solange der die Lage nicht ändert, natürlich
nicht. Die boykottkritischen Worte der Sportfunktionäre wie
Fifa-Präsident Joseph Blatter zeigen nur, wie weit sie politisch und
moralisch verkommen sind. Sport und Politik sind nicht zu trennen.
Sie beeinflussen einander. Im Guten wie im Schlechten. Über die klare
Ansage des Boykottes hinaus muss Europa allerdings auch verhandeln.
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