Alle Welt ist der grenzenlosen Datensammelwut
von Firmen oder Organisationen ausgeliefert und weiß nicht Bescheid,
was um sie herum passiert. Alle? Nein – eine (mittlerweile nicht mehr
kleine) unbeugsame Gruppe versammelt sich regelmäßig in Bielefeld, um
Datensammlern auf die Finger zu sehen und sich gegen den
vereinnahmenden Überwachungstrend aufzulehnen. Erschreckend sind
nicht so sehr die Einzelfälle, sondern ist die schiere Masse an
Datensammlern, die der Verein FoeBuD jedes Jahr bei den Big
Brother-Awards anprangert. Würdige Preisträger für die Verleihung
gibt es jedes Jahr genug. Schade nur, dass die Veranstaltung meistens
ohne die Hauptdarsteller stattfindet. Da erscheint es mutig, dass
sich in ganz seltenen Fällen doch Vertreter der Ausgezeichneten nach
Bielefeld trauen. Dass die sich dann wie der Vorsitzende der
deutschen Zensuskommission, Gert Wagner, dafür nicht belohnt werden,
sondern sich dem Unmut des Publikums stellen müssen, ist klar. Denn
sonst ist das Thema Datenschutz eher abstrakt. Viele glauben, es
richte sich an die anderen, die „Netzgesellschaft“ – doch die sind
wir. Die Big-Brother-Awards veranschaulichen es
öffentlichkeitswirksam. Sie sind gleichzeitig auch eine Warnung an
die Verbraucher, nicht zu leichtfertig mit ihren Daten umzugehen.
Denn das machen viele. Darüber nachzudenken, ob eine Angabe
gefährlich oder sinnvoll ist oder gar der Sicherheit dienen kann,
dauert nicht lange.
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