Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Das Winterchaos im Verkehr Geduld PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Der nächste Wintereinbruch kommt bestimmt, und
wer dann mit Zug, Auto oder Flugzeug unterwegs sein muss, braucht vor
allem Geduld, weil die Züge wieder zu spät oder gar nicht kommen,
weil er auf verschneiten und vereisten Straßen im Stau steht, weil
sein Flugzeug nicht vom Eis befreit werden konnte. Geduld braucht
aber vor allem der Bahnfahrer noch sehr viel länger, denn bis die
Deutsche Bahn ihre Züge und ihr Schienennetz winterfest gemacht haben
wird, bis Weichen nicht mehr einfrieren und die Trittstufen der
Waggons auch bei Minustemperaturen ausgefahren werden können, werden
noch einige Winter ins Land gehen. Jetzt rächt sich, dass unter
Bahnchef Hartmut Mehdorn vor allem in Luxusprojekte investiert wurde,
um die Bahn an die Börse bringen zu können. Instandhaltung des
Schienennetzes und Modernisierung des Wagenparks im Nahverkehr und
bei den ICs wurden sträflich vernachlässigt. Umso unverantwortlicher
ist es, wenn der Bund darauf beharrt, bei der Bahn 500 Millionen Euro
Gewinn abzukassieren. Dies Geld braucht die Bahn, um ihre Kunden
zuverlässig zu bedienen.

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