Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Die Bauern und die EHEC-Infektion Landwirte nicht allein lassen MATTHIAS BUNGEROTH

Dieser Schlag trifft die Gemüsebauern wie ein
Fallbeil. Die Warnung des renommierten Robert-Koch-Instituts vor dem
Verzehr roher Tomaten, Gurken und Salat angesichts der immer noch
ungeklärten Herkunft der gefährlichen Darminfektion EHEC wirkt sich
verheerend auf den Absatz dieser Produkte insgesamt aus. Das hat zur
Folge, dass viele der oft hochspezialisierten landwirtschaftlichen
Betriebe betriebswirtschaftlich in Schieflage geraten, obwohl sie
alles dafür tun, das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen. So
lassen die meisten von ihnen, wie der Tomaten produzierende Betrieb
Eberlein/Meyer zu Drewer in Bielefeld, ihre Produkte im Labor testen.
Die Produkte sind ihren Mitteilungen zufolge unbedenklich. Auch vom
Großhandel, wie dem Fruchtimport Steinkrüger aus Bielefeld, kommt
eine gleichlautende Aussage. Bleibt das Verbraucherverhalten dennoch,
wie es ist, geht es für nicht wenige Betriebe früher oder später um
die Existenz, denn sie können nicht kurzfristig andere Produkte in
größerem Umfang anbieten, selbst wenn sie es wollten. Ernte- oder
Produktionsausfallversicherungen springen in solchen Fällen nicht für
den Schaden ein, sagt ein Versicherungsexperte. So ist letztlich die
Politik gefordert, die Landwirte nicht allein zu lassen.

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