Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Euro-Rettung Es wird unübersichtlich SABINE BRENDEL, BRÜSSEL

Ein wirtschaftlich starkes Europa ist gut für
die Nerven der Bürger – und die Nerven von Finanzmarktakteuren. Also
gibt Europa alles, um sich besser für den rauen weltweiten
Handelswettbewerb zu rüsten. Und der geplante dauerhafte
Euro-Rettungsfonds für Schuldenstaaten soll ab Mitte 2013 weiter
signalisieren: Die europäische Gemeinschaftswährung ist sicher. Doch
all diese Geschäftigkeit birgt Gefahren. Die Bestrebungen sind zwar
richtig. Die Weltwirtschaftskrise und die Schuldenturbulenzen in
EU-Ländern zeigen, dass alle Länder einiges besser machen könnten.
Trotzdem: Unübersichtlichkeit droht. Die EU-Kommission stieß sehr
viele Dinge an, damit Europa besser im globalen Konkurrenzkampf
mithält. Dann überraschten Deutschland und Frankreich mit ihrem
Gemeinschaftsvorstoß Anfang Februar, doch bitte auch auf
zwischenstaatlicher Ebene stärker zusammenzuarbeiten. Falls ein Staat
trotzdem taumelt, gibt es den Euro-Rettungsfonds. Zusätzlich sorgten
Deutschland und Frankreich mit ihrem Vorstoß für einen „Pakt für
Wettbewerbsfähigkeit“ für Unübersichtlichkeit. Die EU muss aufpassen,
sich nicht zu verzetteln. Das würde Bürger und Finanzmarktakteure
verunsichern. Das wäre das Gegenteil des ursprünglichen Ziels all
dieser Bemühungen.

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