Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Neue Personalausweise System in den Kinderschuhen MATTHIAS TONHÄUSER

Wenn der Staat in Deutschland große Projekte
anschiebt, dauert es oft länger und wird teurer als geplant, am Ende
funktioniert es aber oft reibungslos. Das war bei der Lkw-Maut so,
und auch beim neuen Personalausweis könnte es so sein. Die Tatsache,
dass viele Bürger nun zum Teil seit mehr als zwei Monaten auf die
Dokumente im Scheckkartenformat warten müssen, zeigt zunächst einmal,
dass die Maschinen bei der Bundesdruckerei noch nicht rund laufen.
Mag sein, dass die Herstellung kompliziert ist – ärgerlich ist die
Warterei für die Betroffenen auf jeden Fall. Ein weiteres Problem
ist, dass noch unklar ist, was überhaupt der Nutzen der
Online-Funktionen des neuen Ausweises ist. Bundesweit bieten weniger
als 50 Behörden und Unternehmen entsprechende Dienstleistungen an,
darunter nur zwei Städte. Wer seine Adresse ändern lassen will, muss
also auch künftig „aufs Amt“ gehen. Sollte die unscheinbare
Plastikkarte aber in Zukunft halten, was sie verspricht – sicheres
Online-Shopping und weniger Behördengänge -, dann wäre sie in der Tat
ein Gewinn für den modernen Bürger.

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