Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Nordkoreanische Attacke Pekings Interessenlage BERNHARD HÄNEL

Es ist das altbekannte Muster. Der
kommunistische Norden provoziert Südkorea und dessen westliche
Verbündete mit einer Attacke, um Stärke zu demonstrieren und
Verhandlungen zu erzwingen. Gleichzeitig geht das Signal an das
eigene Volk: Seht her, es liegt am Westen, dass die kommunistische
Partei ihr Versprechen nicht einlösen kann, dass Nordkorea zum
hundertsten Geburtstag des Staatsgründers Kim Il-sung 2012 ein
wohlhabender Staat ist. Was immer die Kim-Dynastie treibt, sie tut es
mit Duldung Chinas. Der große Nachbar hält stets seine schützende
Hand über Nordkorea. Das Land ist, so hat es den Anschein, das zweite
Gesicht der chinesischen Entwicklungsdiktatur. Nordkorea begeht die
Provokationen, die das von einem blühenden Außenhandel abhängige
Regime in Peking sich (noch) nicht leisten kann. Der Schlüssel zur
Lösung des Dauerkonflikts im Fernen Osten liegt in Peking. Wie eine
Lösung aussehen könnte, ist allerdings vollkommen unklar. Alle
bisherigen Ansätze, ob Konfrontation oder Kooperation, waren
erfolglos. Eine instabile Lage im Raum zwischen Russland, Japan und
Taiwan entspricht offenbar der Interessenlage der Machthaber in
Peking. Dies nutzen die Kims zur Machterhaltung und zur Unterdrückung
des eigenen Volkes.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de