Raketenterror aus dem Gazastreifen, ein
Sprengstoffanschlag auf eine Bushaltestelle in Jerusalem – die
Geschichte, so scheint es, wiederholt sich. Nach den schrecklichen
Ereignissen der vergangenen Tage werden Rufe laut, sich mit allen
Mitteln gegen die Gewalt zu wehren. Verständlich in einem Land,
dessen Menschen mit Krieg und Terror aufgewachsen sind und von denen
die meisten einfach nur in Ruhe und Sicherheit leben möchten. Doch
eben weil sich die Geschichte zu wiederholen scheint, lohnt sich ein
kühler Blick auf die Fakten: Israel wurde schon einmal von Raketen
aus dem Gazastreifen tyrannisiert. Die „Operation Gegossenes Blei“
Ende 2008 war die Reaktion darauf. 1.400 Palästinenser und 13
Israelis verloren bei dieser Militäroffensive ihr Leben. Der Beschuss
geht trotzdem weiter. Israel wurde schon häufig von
Sprengstoffanschlägen erschüttert. Mehrere hundert Israelis wurden
während der zweiten Intifada zwischen 2000 und 2005 getötet. In den
Kämpfen mit der israelischen Armee ließen mehrere tausend
Palästinenser ihr Leben. Und trotzdem kam es gestern zu dem
Sprengstoffanschlag auf einen Bus in Jerusalem. Drängt sich da
niemandem der Eindruck auf, dass Gewalt nicht mit Gegengewalt beendet
werden kann? Dass man es vielleicht doch endlich mal ernsthaft mit
einem Gespräch versuchen sollte? Der Aufruf geht an beide Seiten: Die
Geschichte muss sich nicht wiederholen! Es ist an der Zeit, die
Zukunft zu gestalten.
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