Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Bundeswehr im Ausland Voraussetzungen prüfen CARSTEN HEIL

Die Deutschen müssen sich darauf einstellen,
dass ihre Bundeswehr künftig noch häufiger international aktiv wird
als bisher. Der Afghanistan-Einsatz ist noch nicht beendet, und schon
beschließt das Kabinett, in Afrika einzugreifen. Dabei ist noch nicht
mal sicher, dass die Anstrengungen und die 50 toten
Bundeswehrsoldaten am Hindukusch wirklich dazu beigetragen haben, die
Situation zu verbessern und die Welt ein wenig sicherer zu machen.
Viele Experten bezweifeln das nachdrücklich. Und jetzt Afrika? Der
Riesenkontinent mit seinen Riesenproblemen? Natürlich hat
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen recht, wenn sie sagt,
dass Deutschland nicht wegschauen kann, wenn Mord und Vergewaltigung
an der Tagesordnung sind. Aber wo endet das? In vielen Regionen der
Welt ist das der Fall. Als Nächstes Soldaten nach Syrien, Ägypten,
Pakistan schicken, um nur drei von vielen Krisenherden zu nennen? Vom
Einsatz eines Lazarett-Airbusses bis zum robusten Kampfmandat ist es
meist kein weiter Weg. Die Deutschen sollten sich ihr
Sendungsbewusstsein gut überlegen. Bevor von der Leyen erzählt, wo
Deutschland überall eingreifen müsse, sollte sie lieber sagen, welche
humanitären, politischen und rechtlichen Voraussetzungen dafür
geschaffen sein müssten. Denkbar und absolut unabdingbar ist ein
UNO-Mandat.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Weitere Informationen unter:
http://