Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Bundeswehr setzt wieder auf Panzer Abteilung kehrt! Dirk Müller

Also doch nicht nur „Kuscheltruppe“ mit Kitas
und familienfreundlicher Dienstgestaltung bei der Bundeswehr.
Ministerin von der Leyen rüstet auf, und zwar spürbar. Die Bundeswehr
wird in Teilen neu aufgestellt – eine Reaktion auf eine gefühlte neue
Bedrohungslage. Dem mutmaßlichen Expansionsdrang Russlands sollen
nicht nur Wirtschaftssanktionen Einhalt gebieten, sondern in Zukunft
eben auch wieder Panzer. Die Ausmusterung und Verschrottung von
Leopard-2-Panzern wird gestoppt, die 2011 von Leyen-Vorgänger de
Maizière festgelegten Bestandsobergrenzen – 225 Kampfpanzer – werden
überprüft, ein Panzerbataillon in Bergen von der Papier- wieder in
die Kampfform zurückversetzt. Und auch ganz grundsätzlich leitet die
Ministerin eine Rückbesinnung von einer potenziell global agierenden
Kriseninterventionstruppe zur Landes- und Bündnisverteidigungsarmee
ein. Dass dies alles nötig scheint, ist ein Trauerspiel. An der
Rückkehr des Kalten Krieges haben Ost und West ihren Anteil.
Entscheidend ist, dass die politische Schadensbegrenzung – wie sie
Kanzlerin Merkel mit Frankreichs Präsident Hollande in Minsk so
beeindruckend unternommen hat – durch militärische Vorsorge
allenfalls ergänzt und nicht ersetzt wird. Genug Panzer bringt Putin
im Ernstfall auch jederzeit zum Einsatz.

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