Es sieht ganz so aus, als hätten die deutschen
Sicherheitsbehörden aus Ihrem Versagen im Zusammenhang mit dem
sogenannten NSU gelernt. In fünf Bundesländern führte die Polizei in
den frühen Mittwochmorgenstunden Hausdurchsuchungen bei führenden
Mitgliedern des mutmaßlichen Terrornetzwerks „Oldschool Society“
durch, auch in NRW. Auslöser der Razzien waren Erkenntnisse der
häufig kritisierten Bundes- und Landesämter für Verfassungsschutz. So
konspirativ wie einige vermeintliche Innenexperten nun meinen, ging
die Bande allerdings nicht vor. Für alle Nutzer einsehbar pflegte sie
einen Facebook-Auftritt, auf dem sie rassistische Beiträge einstellte
– darunter Fotos von Journalisten bei einer Versammlung von
Rechtsradikalen in Dortmund. Wer Interesse habe, könne sich gerne
anschließen, hieß es. Zudem dürften die Ermittler auf „OSS“ gestoßen
sein, weil sie neben einer emsigen Kommunikationsabteilung über eine
feste Hierarchie verfügen soll. Sofern sich die Vorwürfe erhärten und
nach der Zwickauer Terrorzelle erneut ein Haufen Neonazis Anschläge
vorgesehen hat, wäre dies ein alarmierender Vorgang. Wenn sich zudem
schon in sozialen Netzwerken viele Menschen unter ihrem Klarnamen zu
einer Gruppe rechtsextremer Hools bekennen, erhält man eine Ahnung
davon, wie weit sich menschenverachtende Gedanken im realen Leben
verbreitet haben.
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