Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar CSU-Intervention beim ZDF? Eigentlich unwahrscheinlich RALF MÜLLER, MÜNCHEN

Tatsächlich wundert es schon, dass
CSU-Parteisprecher Hans-Michael Strepp den von vornherein zum
Scheitern verurteilten Versuch unternommen haben soll, eine
Berichterstattung über Christian Udes SPD-„Krönungsmesse“ in der
ZDF-Sendung „Heute“ zu verhindern. Wenn es tatsächlich so gewesen
sein sollte, dann müsste der Mann in erster Linie wegen Dummheit und
erst dann wegen des Versuchs der Bevormundung freier Medien gefeuert
werden. Tatsächlich war es ja auch so, dass sich die
„Heute“-Redaktion nicht dreinreden ließ. Das wäre ja auch noch
schöner! Insofern müsste man die Darstellung, der CSU-Sprecher habe
sich in Zensur versucht, erst einmal als höchst unwahrscheinlich zu
den Akten legen. Bleibt freilich die inzwischen bestätigte Tatsache,
dass es tatsächlich ein Telefonat zwischen der Pressestelle der
CSU-Landesleitung und der „Heute“-Redaktion gegeben hat. Die große
Frage ist: Was wollte der CSU-Pressesprecher dabei besprechen? Eine
Antwort auf diese Frage ist die nichtssagende Erklärung, welche die
CSU gestern zu dem Fall abgab, schuldig geblieben. Das ist zu wenig.

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