Gibt es außer der CSU in Deutschland noch
wichtige Parteien? Es scheint nicht so, denn während sich
CDU-Kanzlerin Angela Merkel durch Skilanglauf selbst teilschachmatt
setzt, liefert die kleinste der Berliner Koalitionsparteien einen
politischen Aufreger nach dem anderen. Alle selbst gestrickt, aber
zum Teil nicht absichtlich. Das jüngste Haustheaterstück setzte
Parteichef Horst Seehofer vom Spielplan ab, bevor es überhaupt den
nächsten Akt erreichen konnte. Die Rede ist von der Idee seiner
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Strompreissenkungen auf Pump zu
finanzieren. Das ist eine hässliche Formulierung, wurde aber auch in
den eigenen Reihen genauso verstanden, nicht zuletzt vom Chef selbst.
Der Plan wurde beerdigt mit einem gesichtswahrenden Schlenker. Später
könne man ja noch mal drüber reden.  Ob Aigner damit ihre Chancen,
dereinst einmal Seehofer nachzufolgen, verkleinert oder vergrößert
hat, kann derzeit noch nicht beurteilt werden. So hat sie damit einem
größeren Publikum vermittelt, dass sie jetzt bayerische
Wirtschaftsministerin ist. Außerdem schätzt es der Bayer, vor allem
der oberbayerische, durchaus, wenn ab und an einmal dem Potentaten
Kontra gegeben wird, sofern man es nicht übertreibt. Jedenfalls ist
ein Ziel schon wieder erreicht: Die Kreuther Klausur der
CSU-Landesgruppe hat schon einmal einen kräftigen Auftaktakkord
erhalten.
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