Frankreichs Premier erklärt die Kontrolle der
Grenzen zur europäischen Schicksalsfrage; die Kanzlerin und der
SPD-Faktionschef warnen vor dem Untergang der Schengen-Freiheit;
EU-Kommissionschef Juncker mahnt: Wenn Schengen fällt, fällt auch der
Euro. Die Tage werden kürzer, die Befunde zum Zustand der EU
schwärzer. Auch wenn man die Beschwörungen des Untergangs nicht zum
Nennwert nimmt, kann einem mulmig werden. Ist die EU tatsächlich
drauf und dran, final abzuschmieren? Ist die Rückkehr von Zaun und
Schlagbaum in einer wachsenden Zahl von Mitgliedsstaaten ein Vorbote
des Zusammenbruchs der großen Idee vom vereinten Europa? Die Gefahr
ist nicht von der Hand zu weisen. Europa enttäuscht die dringendsten
Erwartungen seiner Bürger. Die richten sich in diesen turbulenten
Zeiten vor allem auf Sicherheit. In der Krise erweist sich Europa als
unfähig, sie zu bieten. Wie geht es nun weiter? Alternative eins:
Vergiss Schengen! Das System funktioniert eh nicht. Alternative zwei:
Was nicht funktioniert, aber gebraucht wird, muss man reparieren. Ob
und wie dringlich es gebraucht wird, ist offen. Es liegt an uns
allen, am deutlich artikulierten Volkswillen, in welcher Richtung der
Weg aus der Misere gesucht wird.
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