Die Energiewende ist kein Desaster, sondern ein
Generationenprojekt. 40 bis 50 Jahre wird es dauern, von
nuklear-fossiler auf regenerative Energieversorgung umzusteigen.
Angesichts dieses Zeitraums sind aktuelle Probleme nur kleine
Klippen, die die Politik mit etwas Geduld umschiffen kann. Das hat
der Energiegipfel gezeigt. Geht der Ausbau der Hochspannungsleitungen
zu langsam voran? Teilweise ja, manche Leitungen werden seit Jahren
geplant, sind aber wegen Koordinationsproblemen zwischen den
Bundesländern noch immer nicht fertig. Wenn sich die Verantwortlichen
zusammenraufen, lässt sich diese Blockade überwinden. Wird die
deutsche Stromversorgung unsicherer? Weil die Atomkraftwerke nach und
nach abgeschaltet werden und die Öko-Energie wetterbedingt stark
schwankt, ist die Versorgung nicht immer stabil. Aber auch das lässt
sich regeln: Die Netzbetreiber werden Reserveenergie bei den
Betreibern neuer Gaskraftwerke kaufen. Das kann mittels
Versteigerungen geschehen – so kommt der günstigste Anbieter zum
Zuge, und die Verbraucher zahlen nicht zu viel. Wird die Energiewende
zu teuer? Sicher ist, dass die Strompreise weiter steigen.
Schließlich werden Milliarden Euro in neue, wenig erprobte und
deshalb teurere Technik investiert, um eine neue
Versorgungsinfrastruktur aufzubauen. Das funktioniert kaum ohne die
finanzielle Förderung durch den Staat und die Umlage eines Teils der
Kosten auf die Verbraucher. Beides allerdings muss streng
kontrolliert und begrenzt werden. Wenn diese Bedingung erfüllt ist,
stehen die Chancen gut, dass die Energiewende auch ökonomisch ein
Erfolg wird. Schließlich bietet sie die einmalige Chance, dass wir
uns von den schnell teurer werdenden fossilen Energieträgern
weitgehend unabhängig machen.
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