Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Die ersten Auftritte des neuen Papstes Zauberpässe HUBERTUS GÄRTNER

Das südamerikanische Land Argentinien hat in
seiner Geschichte schon zwei große Persönlichkeiten hervorgebracht,
die von Millionen Menschen auf aller Welt vergöttert werden. Es
handelt sich um die beiden Fußballer Diego Maradona und Lionel Messi.
Die Fans hoben diese Stars in den Himmel, sie wurden nicht selten
fälschlicherweise als „Überirdische“ bezeichnet. Auch ihrem Landsmann
Jorge Mario Bergoglio wird nun große Bewunderung auf dem gesamten
Globus zuteil. Wenn nicht alles täuscht, dann möchte der neue Papst
als Stellvertreter Gottes aber das genaue Gegenteil von einem Star
sein. Niemand soll sich vor ihm in den Staub werfen. Eher möchte er
selbst darin niederknien. Wie wohltuend sind doch seine ersten
Botschaften! Papst Franziskus, ein einfacher Mann, der seine Rechnung
in einer Herberge selbst bezahlt und auf den Chauffeur verzichtet –
so würde es vermutlich auch Jesus tun, landete er heute im Vatikan.
Geistliche sollen sich unter die Herde mischen und „den Geruch der
Schafe“ annehmen, fordert Franziskus. Auch das ist eine feine
Metapher. Sie klingt nach neuem Amtsverständnis. Ob daraus aber mehr
Basisdemokratie wird, ist offen. Nicht an Worten, sondern an Taten
werden Reformen, die große Teile des Kirchenvolkes erwarten,
gemessen. Fakt ist: Papst Franziskus hat zu Beginn seiner Amtszeit
ein paar Zauberpässe gespielt. In welches Tor er die Bälle schießt,
bleibt noch abzuwarten.

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