Nach der marxistischen Logik müssten in einer
Krise eigentlich die Chancen von Parteien steigen, die die
Überwindung des Kapitalismus versprechen. Doch die Linke kann
paradoxerweise nicht davon profitieren, dass Europa am Abgrund steht.
Sie steckt selbst in der Krise, hat bei Wahlen verloren und ist in
Umfragen abgestürzt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zwar
misstrauen mittlerweile auch in Deutschland immer mehr Menschen den
Banken und demonstrieren gegen deren Macht. Die Wut auf die
hemmungslose Spekulation an den internationalen Finanzmärkten wächst.
Der Linken möchten sich die Kritiker trotzdem nicht anvertrauen. Zu
Recht: Denn deren Vorsitzende Gesine Lötzsch und Klaus Ernst kümmern
sich weniger um die Finanzkrise, sondern lieber um Kommunismus, Kuba
und den Mauerbau. Das macht die Linke ewig gestrig – eher
abschreckend als anziehend. Selbst für jene, die dem Kapitalismus
kritisch gegenüberstehen, hat diese Linke keine konkrete Utopie
anzubieten. Auch nach dem Erfurter Harmonie-Parteitag wird sich das
kaum ändern. Die krude Forderung, Drogen zu legalisieren, zeigt die
ganze Weltfremdheit. Politisch ist sie ein verheerendes Signal, auch
wenn Drogensüchtige in erster Linie als Kranke und nicht als
Straftäter angesehen werden sollten.
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