Gefühlt hat es fast ein jeder; jetzt ist es mit
Zahlen hinterlegt. Die Mittelschicht schmilzt zunehmend ab in
Deutschland. Ein Alarmsignal, das niemand überhören sollte; schon gar
nicht jene, die diese soziale Gruppe sonntags stets als
Leistungsträger lautstark abfeiern. Auch wenn die Leistungsträger
noch so viel leisten, können sie sich immer weniger leisten. Die
Mittelschicht war schon immer die Melkkuh der Nation. Hier greift der
Staat ab, weil die Börsen dieser Einkommensschicht nahezu gläsern
sind. Die oberen Zehntausend verfügen über ausreichend Schlupflöcher,
durch die sie sich der gesamtgesellschaftlichen Mitverantwortung
entziehen können. Von denen „da unten“ ist nicht nur nichts zu holen,
sondern sie verfügen auch über geringste Chancen des Aufstiegs. Nicht
einmal durch Bildung. Der Zugang ist (PISA und IGLU lassen grüßen)
weiterhin mit hohen Hürden versehen. In all dem steckt
gesellschaftlicher Sprengstoff. Ersetzte man den Begriff
Mittelschicht durch die marxsche Definition des Kleinbürgertums,
dürfte einem angst und bange werden. Kleinbürger wurden bislang stets
rechte Wutbürger.
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