Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Die USA und der Syrien-Krieg Handlanger DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Um nicht als untätig oder feige vor der
Weltöffentlichkeit zu erscheinen, erfand Washington im
Libyen-Konflikt für sich das Motto „Leading from behind“ – Führen aus
der zweiten Reihe. Die mehr verdunkelnde als erhellende Wortwahl
findet bis heute ihre Entsprechung in der Bekämpfung des
internationalen Terrorismus. Dass der Geheimdienst CIA in Syrien seit
Wochen schon Handlangerdienste für die Gegner des Tyrannen Assad
leistet, kann darum nicht überraschen. Man bleibt mit diesem
Engagement unterhalb der Schwelle direkter Waffenlieferungen. Falls
die inhomogene Widerstandsbewegung zerfällt, hätten Saudi-Arabien und
Katar das Problem mit dem Aufräumen. Nach den zermürbenden
Erfahrungen im Irak und in Afghanistan – beides wird die Supermacht
noch auf Jahrzehnte beschäftigen – kann sich die Weltgemeinschaft
langfristig darauf einstellen, dass Amerika unter einer Regierung
Obama für sich die Rolle des Supervisors reklamiert, der notfalls mit
heruntergeklapptem Visier in Grauzonen operieren lässt. Auf offener
Bühne kämpfen und schießen sollen andere. 

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