Ist es sinnvoll, dass europäische Landwirte mit
vielen Milliarden Euro im Jahr gefördert werden? Diese Frage ist
berechtigt. Denn Bauern erhalten bisher auch Zahlungen, wenn sie ihre
Äcker brachliegen lassen. Allein deswegen die EU-Agrarhilfen zu
geißeln, wäre aber kurzsichtig. Denn die EU-Agrarpolitik verfolgt
Ziele, die jedem Verbraucher einleuchten. Einmal sollen genug
Lebensmittel für alle europäischen Bürger hergestellt werden können.
Zudem – das ist der ökologische Aspekt – sollen Bauern mit den
natürlichen Ressourcen haushalten und zum Beispiel Böden mit Ackerbau
oder Viehzucht nicht überstrapazieren. Außerdem soll die Vielfalt der
teils sehr unterschiedlichen Regionen erhalten werden. Trotzdem ist
eine Reform der gemeinsamen Agrarpolitik nötig – allein schon, um
ungerechte Förderpraktiken abzuschaffen. Auch sollten die EU-Neulinge
ihre Reformvorstellungen einbringen dürfen. Lobenswert ist, dass die
EU-Kommission Bauern verstärkt Anreize bieten möchte, Ackerbau und
Viehzucht nachhaltiger zu betreiben. Das käme allen Bürgern zugute.
Allein mit Wettbewerb geht so etwas nicht.
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