Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Experten fordern mehr Leistungen für Demenzkranke Spielball der Politik MATTHIAS BUNGEROTH

Am Ende geht es mal wieder ums liebe Geld. Der
von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eingesetzte Expertenrat,
der sich mit der seit Jahren dringend erforderlichen Reform der
Pflegeversicherung beschäftigte, durfte in den Abschlussbericht nicht
hineinschreiben, welche Gesamtkosten seine Vorschläge für die
Versichertengemeinschaft bedeuten. Kein Wunder, dass viele Beteiligte
die Stimmung hinterher als „mies“ beschrieben. Nun schwant auch der
Öffentlichkeit, dass Millionen Pflegebedürftige im Jahr der
Bundestagswahl zum Spielball der Politik gemacht werden könnten. Die
Vorsitzende des Sozialverbands Vdk, Ulrike Mascher, sprach gar von
einer „Gleichgültigkeit der Regierung gegenüber den
Pflegebedürftigen“. Pflege nach der Stoppuhr ist menschenunwürdig.
Dies muss ebenso geändert werden wie die Tatsache, dass Menschen mit
Demenz oder geistiger Behinderung anderen Pflegebedürftigen nicht
gleichgestellt sind. Die Betroffenen haben ein Recht darauf. Es wäre
redlich, ihnen zu sagen, dass man die Herausforderung von bis zu fünf
Milliarden Euro Kosten pro Jahr hierfür auch übernimmt.

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