Das Mittelmeer ist weit weg von Berlin, Paris,
Brüssel und Stockholm. Das ist wohl einer der Gründe dafür, warum die
Flüchtlingspolitik immer noch nicht ganz oben auf der Agenda der
Regierungen in Europa steht. Doch wenn die Union der 28 Staaten einen
tieferen Sinn haben soll, dann muss endlich eine gemeinsame Lösung
für das Drama gefunden werden, das sich Tag für Tag im Mittelmeer
zuträgt. Was ist das für ein Gebilde, das Staaten und Banken rettet,
aber Frauen und Kinder im Meer ertrinken lässt?, fragte Italiens
Ministerpräsident Matteo Renzi jetzt rhetorisch. Europa hat sich aus
Angst vor „Überfremdung“ mit scharfen Asylgesetzen abgeschottet.
Jetzt müssen politische Konsequenzen aus der anhaltenden Tragödie
gezogen werden. Im Gegensatz zur bisherigen Gesetzeslage muss es
Asylsuchenden künftig möglich sein, schon vor der Überfahrt einen
Asylantrag zu stellen. Wird diesem stattgegeben, ist eine sichere
Einreise möglich. Das Problem des massenhaften Exodus nach Europa ist
damit nicht erledigt. Es wird weiter Verzweifelte geben, die ihr
Leben riskieren. Jedes Leben aber ist die Mühe der Rettung wert.
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