Seit Anfang des Jahres sind auf dem Mittelmeer
2.500 Menschen jämmerlich ertrunken. Mehr Menschen, als zu manchem
Popkonzert pilgern. Mehr Menschen, als sich ein mittelprächtiges
Zweitligaspiel ansehen. Solche Vergleiche brauchen wir wohl, um uns
das Ausmaß der Tragödie deutlich zu machen, die sich jeden Tag aufs
Neue im Mittelmeer abspielt. Solche Zahlen braucht es, damit deutlich
wird, wie viel Zynismus mitschwingt, wenn deutsche Politiker kundtun,
man werde sich jener Flüchtlinge annehmen, die es „bis zu uns“
schaffen. 700 Flüchtlinge haben es gerade wieder nicht zu uns
geschafft, weil sie Mordbanden von Schleppern in die Hände gefallen
sind. Wer nicht versucht, diesen Verbrechern Einhalt zu gebieten, wer
sich nicht bemüht, die Lebensbedingungen der Menschen so erträglich
zu machen, dass sie sich nicht auf den gefährlichen Weg übers Meer
machen, der macht sich mitschuldig an diesem Morden.
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