Angeblich gibt es nur einen einzigen
innenpolitischen Gegner, den Frankreichs Staatsoberhaupt Nicolas
Sarkozy fürchtet: Marine Le Pen. Ihre Kür zur neuen Chefin des
rechtsextremen Front National aber bringt die Blondine mit der
rauchigen Stimme auch als Kandidatin für die Präsidentschaftswahlen
in Stellung. Tatsächlich gehört sie dem äußerst kleinen Personenkreis
an, der Sarkozy 2012 um ein zweites Mandat bringen könnte. Jean-Marie
Le Pen, Marines Vater und Vorgänger an der FN-Spitze, gelang es 2002,
ganz Europa zu schockieren. Als Präsidentschaftsanwärter warf er im
ersten Wahlgang den Sozialisten Lionel Jospin aus dem Rennen. Während
der bullige Bretone wegen seiner rassistischen oder antisemitischen
Provokationen nie wirklich aus der politischen Schmuddelecke fand,
pflegt die Erbin den gemäßigten Tonfall. Die telegene, stets elegant
gekleidete und gerne lächelnde Juristin verleiht dem Front National
ein ganz anderes, ein sympathischeres Gesicht. Doch trotz des
Generationswechsels gilt: Wo Le Pen draufsteht, steckt auch Le Pen
drin. Geliftet wurden allein Verpackung und Stil.
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